Die Bestände der Großtrappen nehmen zu. Im zehnten Jahr in Folge. Was für eine großartige Nachricht. Insgesamt 347 Großtrappen leben wieder in Deutschland. So viele Großtrappen gab es hier zuletzt vor über 30 Jahren.
Zählung der Großtrappen erfolgte zeitgleich in den Einstandsgebieten in Brandenburg und Sachsen-Anhalt
Bei der traditionellen Synchronzählung vor dem Beginn der Balzzeit zählte der Förderverein Großtrappenschutz e.V. in diesem Jahr insgesamt 347 Großtrappen. Im Vergleich zum Vorjahr beträgt der Zuwachs 10 Tiere. Seit den Tiefstwerten Mitte der 1990er Jahre hat sich der Bestand sogar versechsfacht.
Wer hätte 1995 darauf gewettet, dass es gelingt die Großtrappen in Deutschland vor dem Aussterben zu bewahren. Wahrscheinlich nur absolute Optimisten. Der Bestand war auf 56 Großtrappen geschrumpft. Der Niedergang scheinbar unausweichlich. Dass es heute überhaupt noch Großtrappen in Deutschland gibt, ist den gemeinsamen Bemühungen engagierter Artenschützer, Landwirte, Landeigentümer, und Landnutzer, der Jägerschaft sowie den Naturschutzbehörden und Vogelschutzwarten zu verdanken.
Großtrappen garantieren hohe Biodiversität in den Schutzgebieten
Dreh- und Angelpunkt des erfolgreichen Großtrappenschutzes ist die Wiederherstellung der verloren gegangener Lebensräume. Großtrappen sind auf störungsarme Bereiche angewiesen. Während der Aufzucht der Küken und Jungvögel sind hohe Insektendichten überlebenswichtig. Perfekte Bedingungen für viele andere Vogelarten, Insekten, Kleintiere und selten gewordene Pflanzen. Jeder, der schon einmal die Schutzgebiete besucht hat, kann sich darüber selbst ein Bild machen, welche Artenvielfalt in den Schutzgebieten herrscht.
Vergrößern und optimieren der Lebensräume ist der Schlüssel für das Überleben der Großtrappen in Deutschland
Die durchweg sehr gute Entwicklung des Großtrappenbestandes in Deutschland darf uns nicht vergessen lassen, dass ein Großteil der ehemaligen Lebensräume verschwunden ist. Dort wo früher Großtrappen vorkamen, bestimmen heute monotone Ackerflächen, Siedlungen, Windparks oder Hochspannungsleitungen das Bild.
Deswegen ist es unerlässlich, die vorhanden Lebensräume weiter zu optimieren und im besten Falle neue Einstandsgebiete zu entwickeln. Im Vogelschutzgebiet „Zerbster Land“ arbeiten wir daran, ein viertes Einstandsgebiet für Großtrappen in Deutschland schaffen.