232 Großtrappen leben 2016 wieder in Deutschland
232 Großtrappen leben 2016 wieder in Deutschland (Stand Februar 2016)

Die gute Nachricht zuerst: Es leben wieder 232 Großtrappen in Deutschland. Seit 2011 konnte sich der Bestand der Großtrappen in den Schutzgebieten mehr als verdoppeln! Der positive Trend hält nun schon seit 1998 an.

Großtrappen leben in Deutschland in drei Gebieten. Zwei davon in Brandenburg, eines in Sachsen – Anhalt. Die jährliche Bestandserhebung am Winterende (Februar 2016) ergab einen Bestand von 232 Vögeln, die sich wie folgt verteilen:

  • Havelland (Brandenburg): 88 Großtrappen; 30 Hähne, 58 Hennen
  • Belziger Landschaftswiesen (Brandenburg): 72 Großtrappen; 22 Hähne, 50 Hennen
  • Fiener Bruch (Sachsen – Anhalt): 72 Großtrappen; 29 Hähne, 43 Hennen

Der heutige Bestand ist kein Zufall. Sondern das Ergebnis intensiver Bemühungen um den Erhalt der Großtrappen. Als 1997 nur noch 56 Großtrappen in Deutschland lebten, schien das Aussterben der Großtrappe in Deutschland nur noch eine Frage von wenigen Monaten. Ein kalter Winter hätte genügt, um den Bestand völlig zum Erlöschen zu bringen. Nun, dass es nicht so kam, verdanken wir den vielen ehrenamtlichen Helfern, Vereinsmitgliedern, Fördermitgliedern, Sponsoren, Freunden und Kollegen. Nicht vergessen die Landwirte, NGOs, Stiftungen, Vereine, Jagdgenossenschaften, Behörden und Ämter, die uns mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Deutschland ohne Großtrappen wäre ein K.O. – Schlag für den Arten – speziell aber für den Vogelschutz. Unzählige Tier – und Pflanzenarten profitieren von den Maßnahmen, die für die Großtrappe durchgeführt werden: Lebensraumschutz, Extensivierung in der Landwirtschaft, Renaturierung von Wiesen, Schutzzäune und ein professionelles Prädationsmanagement. Große Brachvögel ziehen ihren Nachwuchs groß, genauso wie Kiebitz und Wiesenweihe.

Die Großtrappe ist ein Naturschatz, den es zu erhalten und zu fördern gilt. Trappen zählen nicht nur zu den schwersten flugfähigen Vögeln. Ihr Balzverhalten ist einzigartig in unserer Vogelwelt. Der spektakuläre Tanz der Hähne lockt zur Balzzeit im Frühjahr hunderte Besucher aus dem In – und Ausland auf die Beobachtungstürme.

Bestandsentwicklung
Bestandsentwicklung der Großtrappen seit 1990

Bei aller Freude über den tollen Bestandszuwachs, wollen wir daran erinnern, dass ein Aussterben der Großtrappen noch längst nicht verhindert ist. Neue Probleme tauchen auf, deren Lösung nicht allein in unserer Macht liegt. Immer mehr Flächen gehen durch den Anbau von Mais zur Energiegewinnung verloren, Spargelfelder fressen sich in den Lebensraum und hinterlassen ökologische Wüsten, Windparks blockieren die Wanderrouten zwischen den Einstandgebieten. Außerhalb umzäunter Brutareale werden noch immer keine Küken groß. Sie werden Opfer einer sprunghaft angestiegen Population von Füchsen und eingeschleppter Raubsäuger.

Wir würden uns freuen, wenn Sie uns auch weiterhin unterstützen oder sich bei uns engagieren. Aktuell planen wir den Erwerb einer 3,8 Hektar großen Fläche im Havelland. Dafür sind wir dringend auf Spenden angewiesen.

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