Projektlaufzeit: 20.02.2017 bis 30.09.2020
Projektsteckbrief
Das Projekt ist ein Vorhaben für den Artenschutz und das Artenmanagement. Es umfasst den Jahreslebensraum der Großtrappe im Fiener Bruch als letztes Reproduktionszentrum der Art in Sachsen-Anhalt.
Geplant sind folgende Maßnahmen:
- Monitoring zur Erfassung und Überwachung der Bestände von Großtrappe, Großer Brachvogel und Kiebitz
- Maßnahmen zur Überwachung und Sicherung der Reproduktion
- Minimierung der Gelege- und Kükenverluste durch intensives Prädationsmanagement
- Auswilderung von Jungvögeln der Großtrappe
- Entwicklung eines Bewirtschaftungskonzeptes für das NSG Fiener Bruch zur dauerhaften
- Sicherung eines ausreichenden Bruterfolgs von Großtrappe, Großer Brachvogel und Kiebitz
- Besucherlenkung und -information
Das Vogelschutzgebiet Fiener Bruch – letztes Refugium der Großtrappen in Sachsen – Anhalt
Das EU SPA Vogelschutzgebiet „Fiener Bruch“ liegt im Landkreis Jerichower Land und hat eine Fläche von 3.667 ha. Es befindet sich im Osten des Landes Sachsen-Anhalts, die östliche Grenze entspricht der Landesgrenze zu Brandenburg.
Den Status als Vogelschutzgebiet in Sachsen-Anhalt erhielt das Fiener Bruch im Jahr 2000. Innerhalb des EU SPA befindet sich das 1997 ausgewiesene Naturschutzgebiet Fiener Bruch.
Bis 1960 war die Großtrappe im Gebiet ein relativ häufig vorkommender Vogel. Bis zu 50 Großtrappen lebten dort dauerhaft. Mit der Intensivierung der Landwirtschaft begann auch im Fiener Bruch der Niedergang der Großtrappen. 1994/ 1996 lebten ganze 8 bis 10 Vögel im Gebiet. Durch ständige Auswilderungen und lebensraumverbessernde Maßnahmen konnte der Bestand der Trappen wieder auf 75 stabilisiert werden.
Wie man der Karte entnehmen kann, reicht das Einstandsgebiet der Großtrappen im Fiener weit über die Grenzen des SPA hinaus. Auf Grund der relativ kurzen Distanz zu den Trappeneinstandsgebieten „Havelländisches Luch“ und den „Belziger Landschaftswiesen“ findet ein reger Individuenaustausch zwischen den Gebieten statt.
Quelle und weitere Informationen zum SPA: Natura 2000 Land Sachsen – Anhalt
Ursachen des Bestandseinbruches
Als 1996 ganze 57 Großtrappen in Deutschland gezählt wurden, schien das endgültige Aussterben der charismatischen Vogelart nur noch eine Frage weniger Monate zu sein. Dabei waren gerade mal 60 Jahre vergangen, als alleine in der Mark Brandenburg noch 3.400 Großtrappen gezählt wurden. Was sind die Ursachen dieses dramatischen Bestandseinbruches?