Der Einsatz modernster Technik ist für den Artenschutz heute selbstverständlich. Neben VHF-Sendern nutzen wir Fotofallen, um die Trappen im Auge zu behalten. Es ist für uns sehr wichtig zu wissen, welche Trappen im Gebiet sind.
Die Fluchtdistanz der Großtrappen ist in der Regel sehr hoch und selbst mit den besten Ferngläsern ist es oft nicht möglich, die Ringe zu erkennen. Alle per Hand aufgezogenen Trappen sind beringt. Dank der Fotofallen sind wir in der Lage genauere Aussagen über die Aufenthaltsorte und damit auch die Ortswechsel beringter Großtrappen zu treffen. So konnten wir bereits mehrfach bestätigen, dass Großtrappen zwischen den drei Trappenschutzgebieten wechseln. Diese Nachweise sind extrem wichtig um bei möglichen Bauvorhaben in den Wanderkorridoren begründete Stellungnahmen abgeben zu können.
Großtrappen – Nachwuchs vor der Kamera
Der schönste Moment für uns ist es natürlich, wenn wir kükenführende Hennen vor die Kamera bekommen. Die Bilder helfen uns viel besser dabei, als dies durch reine Beobachtung möglich ist, herauszufinden wann und wo Küken geschlüpft sind,.
Bekommen wir Hennen mit Küken vor die Kamera, dann wissen wir natürlich auch sofort, welche Henne brütet, können Aussagen über das Alter der Henne treffen und die Fitness der Küken beurteilen. Für unsere wissenschaftliche Arbeit sind gerade Aussagen über die Anzahl kükenführender Hennen, die Anzahl der Küken und die Überlebensrate der Küken elementar, um Schutzmaßnahmen planen zu können.
Die Großtrappe als Stellvertreter-Art
Die Verbesserung des Lebensraums für die Großtrappen zählt zu unseren Kernaufgaben. Ökologische Landwirtschaft, die Umwandlung von Grünland in blühende Wiesen und die Anlage von Trappenstreifen kommen natürlich nicht nur den Trappen zu Gute. Eine Vielzahl anderer Tier- und Pflanzenarten profitiert von diesen Maßnahmen. So können wir durch Fotofallen auch den Nachweis für das Vorkommen anderer Arten im Gebiet erbringen.
Datenschutz hat immer Vorrang
Natürlich sind wir als Verein auch an Datenschutzbestimmungen gebunden. So ist es gar nicht so einfach, eine Wildkamera in der freien Landschaft anzubringen. Die Bestimmungen sind sehr streng. So muss ausgeschlossen werden, dass Menschen ohne ihr Wissen fotografiert werden. Also keine Wanderer, Landwirte und auch keine Vogelbeobachter.
Aus diesem Grund beschränken wir den Einsatz der Kameras auf die Kernzonen der Schutzgebiete. Also dort, wo nach den Schutzgebietsverordnungen ein Betreten nicht erlaubt ist. Kein Weg weit und breit. Darüber hinaus fotografieren die Kameras direkt in Bodennähe. Wir wollen eben nur die Ringe und Küken sehen.