ELER-Projektgebiet „Zerbster Land“

Das EU-SPA (Vogelschutzgebiet) „Zerbster Land“ befindet sich ca. 30 km südwestlich des Fiener Bruchs in den Landkreisen Anhalt-Bitterfeld, Jerichower Land und in der kreisfreien Stadt Dessau-Roßlau und hat eine Gesamtfläche von 6.207 ha. Es ist ein Teilgebiet des ELER-Projektes zur Stabilisierung und Vergrößerung der Großtrappenpopulation in Sachsen-Anhalt.

Das ELER-Projektteilgebiet „Zerbster Land“

Das EU-SPA (Vogelschutzgebiet) „Zerbster Land“ befindet sich ca. 30 km südwestlich des Fiener Bruchs in den Landkreisen Anhalt-Bitterfeld, Jerichower Land und in der kreisfreien Stadt Dessau-Roßlau und hat eine Gesamtfläche von 6.207 ha. Das Schutzgebiet ist in vier räumlich voneinander getrennte Teilgebiete (TG) unterteilt, das TG „Schora“ (3.272 ha), das TG „Steckby“ (2.021 ha), das TG „Dalchau“ (601 ha) und das TG „Lindau“ (313 ha). Deren Aufteilung resultiert aus der Lage der zu DDR-Zeiten ausgewiesenen  Trappenschongebiete. 1992 wurde das EU-SPA zum Erhalt der letzten im Ackerland brütenden Großtrappen an die EU gemeldet und im Jahr 2000 auf die derzeitige Größe erweitert. Im TG „Schora“ befindet sich das 1990 ausgewiesene 102 ha große Naturschutzgebiet „Osterwesten“, in dem sich der letzte Großtrappen-Balzplatz im Zerbster Land befand.

Zwischen den 1940er und bis Mitte der 1980er Jahre lagen die Bestandszahlen stabil bei 50 bis 60 Individuen. Nachdem es bis zu Beginn der 1990er Jahre noch ein paar wenige Brutverdachte gab, verschwanden spätestens Mitte der 1990er Jahre die letzten standorttreuen Vögel. Damit ist das Zerbster Land das am jüngsten verwaiste Bruteinstandsgebiet der Großtrappe in Sachsen-Anhalt. Umherstreifende Vögel werden jedoch auch aktuell regelmäßig im Gebiet beobachtet.

Wertgebende Brutvogelarten, die im Vogelschutzgebiet Zerbster Land vorkommen, sind u. a. Rebhuhn, Braunkehlchen, Grauammer, Ortolan, Neuntöter, Raubwürger und Wiesenweihe. Das Gebiet ist außerdem wichtiges Zugrastgebiet für Saatgans, Kiebitz und Goldregenpfeifer.

Das ELER-Projektgebiet "Zerbster Land" ist intensiv landwirtschaftlich genutzt. Durch die Einrichtung von Trappenbrachen entstehen wertvolle Habitatstrukturen | Foto René Köhler FV Großtrappenschutz e.V.
Das ELER-Projektgebiet "Zerbster Land" ist intensiv landwirtschaftlich genutzt. Durch die Einrichtung von Trappenbrachen entstehen wertvolle Habitatstrukturen | Foto René Köhler FV Großtrappenschutz e.V. (Zum Vergrößern anklicken)
Offizielles Logo des Europäischen Landwirtschaftsfond ELER und der Natura 2000 Schutzgebiete
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ELER-Projektsteckbrief

Das Projekt ist ein Vorhaben zur Verbesserung des Erhaltungszustands der Großtrappe in Sachsen-Anhalt sowie zur Förderung der gesamten Biodiversität in der Agrarlandschaft, insbesondere innerhalb des  Schutzgebietssystems Natura2000. Das Projektgebiet umfasst den Jahreslebensraum der Großtrappe im Fiener Bruch als letztes Reproduktionszentrum der Art in Sachsen-Anhalt sowie das EU-Vogelschutzgebiet Zerbster Land zum Aufbau einer weiteren Teilpopulation.

Laufzeit: 01.11.2021 bis 30.09.2024

Abb.: Großtrappenhähne im Fiener Bruch / Sachsen-Anhalt | Foto: A. Marinko FV Großtrappenschutz e.V.

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